Rechtsprechung
OLG Nürnberg, 14.07.1981 - 10 WF 1515/81 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Verpflichtung zur Leistung eines Prozesskostenvorschusses zwischen geschiedenen Eheleuten; Anspruch auf Prozesskostenvorschuss
- familienrecht-deutschland.de
BGB §§ 1360a, 1578; ZPO § 114
Unterhalt des geschiedenen Ehegatten; Verpflichtung zur Leistung eines Prozeßkostenvorschusses; kein Anspruch auf Prozeßkostenvorschuß zwischen geschiedenen Eheleuten. - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- AG Regensburg, 13.05.1981 - 4 F 340/81
- OLG Nürnberg, 14.07.1981 - 10 WF 1515/81
Papierfundstellen
- NJW 1982, 584
- MDR 1982, 319
- FamRZ 1982, 384
Wird zitiert von ... (3) Neu Zitiert selbst (2)
- BGH, 06.05.1964 - IV ZR 82/63
Rechtsmittel
Auszug aus OLG Nürnberg, 14.07.1981 - 10 WF 1515/81
Das Beschwerdegericht vertritt demgegenüber folgende Meinung: Wie der Bundesgerichtshof in seiner Entscheidung vom 6. Mai 1964 (NJW 1964, 2151) dargelegt hat, haben die Verfasser des Bürgerlichen Gesetzbuchs die Zahlung von Prozeßkosten, auch in Form des Vorschusses, nicht zum Unterhalt gerechnet.Der Gesetzgeber hat somit zum Ausdruck gebracht, daß er die Vorschußpflicht in dem Verhältnis zueinander als Ausfluß der gegenseitigen Unterhaltspflicht der Ehegatten betrachtet (BGH NJW 1964, 2151; BGHZ 56, 92).
Der Bundesgerichtshof (NJW 1964, 2151) hat diese Rechtsprechung unter Hinweis auf den Grundgedanken der in § 1360a Abs. 4 BGB getroffenen Regelung ausdrücklich gebilligt.
- BGH, 14.04.1971 - IV ZR 16/70
Rückforderung des Prozeßkostenvorschusses
Auszug aus OLG Nürnberg, 14.07.1981 - 10 WF 1515/81
Der Gesetzgeber hat somit zum Ausdruck gebracht, daß er die Vorschußpflicht in dem Verhältnis zueinander als Ausfluß der gegenseitigen Unterhaltspflicht der Ehegatten betrachtet (BGH NJW 1964, 2151; BGHZ 56, 92).
- BGH, 09.11.1983 - IVb ZR 14/83
Anspruch auf Prozeßkostenvorschuß unter geschiedenen Ehegatten
Den gegenteiligen Standpunkt haben folgende Oberlandesgericht und Autoren eingenommen: OLG Düsseldorf - 1. FamS - FamRZ 1978, 124; OLG Nürnberg NJW 1982, 584 [OLG Nürnberg 14.07.1981 - 10 WF 1515/81]; OLG Oldenburg FamRZ 1982, 384; OLG Hamm - 1. FamS - FamRZ 1982, 936; OLG Braunschweig FamRZ 1983, 188; Gernhuber, Lehrbuch des Familienrechts, 3. Aufl. § 30 X 2; MünchKomm/Wacke § 1360 a Rdn. 21; Erman/Heckelmann BGB 7. Aufl. § 1360 a Rdn. 36 Abs. 2; Staudinger/Hübner BGB 10./11. Aufl. § 1360 a Rdn. 35; Stein/Jonas/Schlosser a.a.O. § 621 f Rdn. 3; Baumbach/Lauterbach/Hartmann ZPO 41. Aufl. § 127 a Anm. 2; Thomas/Putzo, ZPO 12. Aufl. Anm. zu § 127 a; Lantzke NJW 1979, 1483, 1486 [VG Karlsruhe 13.03.1978 - V - 135/77] und Dölle I § 36 S. 444 bei Fußn. 95. - OLG Hamm, 08.06.1982 - 1 UF 505/81 Der Senat hält an seiner Rechtsprechung auch nach Überprüfung im Hinblick auf die in letzter Zeit veröffentlichten gegenteiligen Entscheidungen anderer Gerichte (vgl. die Übersicht bei OLG Oldenburg FamRZ 1982, 384) fest: Danach besteht kein Anspruch auf Zahlung von Prozeßkostenvorschuß zwischen geschiedenen Ehegatten (ebenso zuletzt OLG Oldenburg FamRZ 1982, 384; OLG Nürnberg NJW 1982, 584).
- OLG Düsseldorf, 03.05.1982 - 6 WF 19/82 Der Senat erachtet die - soweit ersichtlich - zuletzt von den Oberlandesgerichten Nürnberg (NJW 1982, 584) und Oldenburg (FamRZ 1982, 384), wo auch der derzeitige Meinungsstand mit umfassenden Hinweisen aufgezeigt wird, und worauf der Senat sich beziehen kann, zusammengetragenen ablehnenden Argumente für überzeugend.